Drei Gesellschafter haben im Januar 1992 erfahren, dass es möglich war, die Überwachung des fließenden Verkehrs in den neuen Bundesländern unbeschadet der Polizei nun auch durch die Landkreise und Städte durchzuführen. Die rechtliche Grundlage war ein Erlass des Wirtschaftsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern zur Geschwindigkeitsüberwachung im öffentlichen Straßenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern. Daraufhin erarbeiteten sie gemeinsam ein Konzept für die Bereitstellung von Verkehrsüberwachungstechnik mit den dazugehörigen Dienstleistungen.
Der erste Schritt in eine ungewisse Zukunft wurde getan!
Innerhalb der aufregenden Zeit der Planung war die erste größere Investition für die drei Gesellschafter: eine elektronische Schreibmaschine mit Display für 160 Zeichen und Diskettenlaufwerk.
Was für ein Quantensprung in Hinblick auf die damaligen veralteten mechanischen Schreibmaschinen!
Nachdem das Konzept für die Bereitstellung von Verkehrsüberwachungstechnik feststand, wurde nach einem Namen für die künftige Firma gesucht.
Englische Bezeichnungen waren nach der Wende in den neuen Bundesländern für Jungunternehmer „total in“.
Es entstand der Firmenname Control Consulting Service, kurz CCS. Unter dieser Firmierung meldeten die drei Gesellschafter am 1. April 1992 ihr Gewerbe an.
Für die drei Gesellschafter wurde es Zeit, die ersten Kunden zu gewinnen und somit die ersten Verträge abzuschließen!
In den ehemaligen drei Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg, die im Zuge einer Gebietsreform zum Land Mecklenburg / Vorpommern zusammengeschlossen wurden, gab es zu diesem Zeitpunkt 30 Landkreise, also 30 potenzielle Auftraggeber.
Die Firma CCS begann mit der vertrieblichen Arbeit bei den Landkreisen und Städten. Mit dem damaligen Landkreis Schwerin wurde der erste Vertrag erfolgreich abgeschlossen. Weitere Aufträge sollten folgen und der Wettbewerb entwickelte sich im Land.
Das Unfallgeschehen im Jahre 1992 nahm in den neuen Bundesländern, so auch in MV, dramatische Zustände an. Die umliegenden Landkreise und Städte hatten daher offene Ohren für das entworfene Konzept zur Überwachung des fließenden Straßenverkehrs.
Am 16. Juni 1992 erhielten die drei Gesellschafter die technische Ausstattung mit dem damals notwendigen Starterpaket.
Dieses beinhaltet ein komplettes mobiles Verkehrsradargerät vom Typ Traffipax Speedophot, das Filmauswertegerät, TRAFFISCAN, einen Videodrucker sowie das dazugehörige Verbrauchsmaterial.
Das mobile Verkehrsradargerät wurde in das erste Messfahrzeug, einem Lada – 2107, im Heck auf der Hutablage eingebaut. Somit konnte aus dem Fahrzeug heraus und auch mit einem Stativ Messungen durchgeführt werden.
Das Konzept für die Bereitstellung von Verkehrsüberwachungstechnik mit den dazugehörigen Dienstleistungen ging auf, die ersten Mitarbeiter wurden eingestellt und die Zeitungen wurden aufmerksam.
Im Landkreis Grevesmühlen führte Klaus, einer der drei Gesellschafter und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes die erste mobile Messung durch.
Im Sommer 1992 konnte CSS nun die mobile Überwachung, Filmentwicklung sowie die Datenaufbereitung als Full Service Paket anbieten! Mit der ständigen Zunahme von Aufträgen der Landkreise und Städte wurde weiteres Personal im Bereich Technik, Messpersonal und für den Innendienst eingestellt.
Die Auftragslage hatte sich 1994 weiterhin verbessert, bis dahin hatte CCS nur mobile Messungen im Angebot. Es wurde wieder ein Konzept entwickelt, um kurz darauf in die stationären Messsysteme zu investierten. CSS bot nun ein großes Portfolio: Mobile, stationäre Messsysteme und Servicearbeiten wie Planung, Aufbau, Inbetriebnahme, Wartung, Eichung und Reparaturen. Die Firma expandierte!
Der erste Sekundär – Blitz SB 100 wurde entwickelt, welcher viele Jahre für mobile Messungen eingesetzt wurde. Es war der erste Blitz, welcher nicht an ein Messsystem gebunden war, über eine große Reichweite, eine kabellose Ansteuerung verfügte und dadurch eine verbesserte Bildqualität ermöglichte.
Im April 2001 war es dann so weit, die Firma VETRO wurde angemeldet. Der Name VETRO ist eine Abkürzung und besteht aus der Bezeichnung VerkehrsElekTROnik.
Im Jahre 2007 kam ein erster Kontakt zwischen VETRO und VITRONIC zustande. VETRO wurde damals das brandneue, mobile POLISCAN SPEED Messsystem vorgestellt.
Die Leistungsfähigkeit des Messsystems war – im Gegensatz zu den Radarsystemen – überwältigend. Gleichzeitig mehrspurige Überwachung und kein aufmerksamer Messbetrieb. Ein technischer Quantensprung, sodass der Kauf der ersten Anlage schnell beschlossene Sache war.
Durch Einsatz der modernen Lasertechnik von VITRONIC wurden seit dem Jahr 2007 nach und nach die alten Radarmessgeräte für mobile Messungen vom Markt verdrängt.
Auch VETRO löste sich Zug um Zug von der alten Technik und investierte fortan in zukunftsweisende Technologie von VITRONIC.
Nach einer vertrauensvollen Verhandlungsphase einigten sich im Oktober 2014 die Gesellschafter von VETRO, auf den Verkauf der Gesellschafteranteile.
Die VETRO Verkehrselektronik GmbH gehört von nun an vollständig zu der VITRONIC Group! Mit der Eingliederung des Unternehmens in die Group wurde der Grundstein gelegt, die verschiedenen Stärken beider Unternehmen zu kombinieren.
Ein Erfolg, der bis heute ungebrochen anhält und unseren gemeinsamen Kunden zugutekommt.
Ein nachhaltiges Wachstum und die zunehmende Mitarbeiteranzahl brachte den bisherigen Firmenstandort an seine Grenzen. 2017 wurde daher der Kauf eines Grundstückes sowie der Bau eines neuen Firmengebäudes in Wismar besiegelt. Bereits Ende 2018 erfolgte die Fertigstellung des Gebäudes und der anschließende Umzug in die neu geschaffenen Räumlichkeiten.
Heute nach 30 Jahren beschäftigt VETRO mittlerweile ca. 80 Mitarbeiter*Innen im Innen- und Außendienst. Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung und erfolgreichen Jahre, die vor uns liegen!